Veranstaltung im Rahmen des BMWK-Markterschließungsprogramms für KMU

Finnland: Geschäftsanbahnungsreise für deutsche Unternehmen im Bereich Textilrecycling und neue textile Fasern

Geschäftsanbahnungsreise im Rahmen des BMWK-Markterschließungsprogramms für KMU

9. bis 12. Mai 2023

Zielgruppe: kleine & mittelständische Unternehmen, Selbständige, fachbezogene freie Berufe

Branche: Produkte und Dienstleistungen mit Bezug zu Textilrecycling oder neue textile Fasern, z.B. in folgenden Bereichen: 

    • Sammlung und Sortierung von Alttextilien
    • Entwicklung oder Produktion von innovativen Textilfasern
    • Bekleidungsproduktion
    • Produktion von Garnen, Vliesmaterialien, Isolatoren, Akustikplatten, Filtergewebe,  Verbundstoffen
    • Unternehmen, die textile Fasern nutzen und ihre Produktion nachhaltiger gestalten möchten
    • uvm.
      Sollten Sie nicht sicher sein, ob sich Ihr Produkt / Ihre Leistung für eine Teilnahme am Projekt eignet, sprechen Sie uns bitte an!

Kosten: 500 – 1.000 Euro (abhängig von Unternehmensgröße, s.u.)

Durchführer:

AHK Finnland

Partner:

So funktioniert's

Was ist eine Geschäftsanbahnungsreise?

Die AHK Finnland führt in Kooperation mit der econAN international GmbH, dem bvse-Fachverband Textilrecycling e.V., German RETech Partnership e.V., dem VDMA Fachverband Textilmaschinen und Finnish Textile & Fashion im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, eine Geschäftsanbahnungsreise nach Finnland durch. Es handelt sich dabei um eine projektbezogene Fördermaßnahme. Sie ist Bestandteil der Exportinitiative Umwelttechnologien und wird im Rahmen des Markterschließungsprogramms für KMU durchgeführt. Zielgruppe sind vorwiegend kleine und mittlere deutsche Unternehmen (KMU).

Für die Projektteilnehmer*innen werden individuell auf ihre Anforderungen zugeschnittene Geschäftsgespräche mit potenziellen Kooperationspartnern, Kunden und Branchenexperten organisiert. In Vorbereitung auf die Geschäftsanbahnungsreise erhalten sie eine Zielmarktanalyse, die auf die relevante Branche, deren Marktentwicklung, Vertriebsinformationen sowie die rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen auf dem finnischen Markt eingeht. Im Rahmen einer fachbezogenen Präsentationsveranstaltung werden die deutschen Teilnehmer*innen die Möglichkeit haben, dem finnischen Fachpublikum bestehend aus Vertreter*innen der Wirtschaft, Verbänden, Verwaltung und Presse ihre Leistungen, Produkte und Technologien vorzustellen.

 

Marktchancen für deutsche Unternehmen

Für etablierte Unternehmen und Start-ups aus den Bereichen Textilrecycling und neue Textilfasern bieten sich viele Geschäfts- und Kooperationsmöglichkeiten auf dem finnischen Markt. Ebenfalls ist der finnische Markt interessant für deutsche Unternehmen, die Textilien in ihren Produkten nutzen und diese nachhaltiger gestalten möchten. Nachgefragt sind u.a. Lösungen für eine effiziente Sortierung von Textilien und für die Identifizierung von Textilarten, Innovationen für die Verwendung von recycelten Fasern, Recyclingtechniken sowie Maschinenhersteller. Deutsche Unternehmen dürfen mit einem großen Interesse an Kooperationen rechnen, denn die finnische Textilindustrie benötigt Partner in allen Phasen der Wertschöpfungskette.

 

Für deutsche Unternehmen ist Finnland zudem die ideale Testplattform für neue Produkte, Dienstleistungen und Technologien, denn das Land ist bekannt für seine Innovationsvielfalt. Die kulturellen Ähnlichkeiten zwischen Deutschland und Finnland, kurze Flugzeiten und problemlose Abwicklungen innerhalb der EU machen Finnland für deutsche Unternehmen zu einem attraktiven Ziel. Das Geschäftsumfeld gilt als stabil und Englisch ist im Alltags- und Geschäftsleben weit verbreitet.

Kreislaufwirtschaft in Finnland

Die Kreislaufwirtschaft ist in Finnland seit mehreren Jahren ein wirtschaftlicher Trend und eine unternehmerische Realität und sie wird stark von der finnischen Regierung gefördert. In Finnland wird die Kreislaufwirtschaft nicht nur als Recycling und Wiederverwendung von Produkten und Materialien angesehen, sondern die Digitalisierung und die Sharing Economy spielen eine entscheidende Rolle.

Bereits im Jahr 2016 hat Finnland den weltweit ersten Fahrplan der Kreislaufwirtschaft (2016-2025) veröffentlicht. 2021 ging das Land noch einen Schritt weiter und implementierte als eines von den wenigen EU-Ländern ein nationales Konzept zur Kreislaufwirtschaft. Das Konzept zielt darauf ab, den übermäßigen Verbrauch natürlicher Ressourcen, den Klimawandel und die Schädigung der Natur einzudämmen sowie die Wirtschaft und Beschäftigung zu stärken.

Für ausländische Unternehmen und Investoren, die auf der Suche nach inspirierenden Kreislauflösungen sind, ist Finnland zu einem interessanten Zielland geworden. Das Potenzial der Kreislaufwirtschaft ist enorm: Laut dem finnischen Innovationsfond Sitra, bietet die Kreislaufwirtschaft der finnischen Volkwirtschaft bis 2030 ein Wachstumspotenzial von drei Milliarden Euro.

Um diese Ziele zu erreichen, wird eine internationale Zusammenarbeit innerhalb der Kreislaufwirtschaft sehr stark in Finnland gefördert, besonders auf der EU-Ebene.

Die finnische Textilindustrie – viele Innovationen und wegweisende Konzepte

Die Ziele der finnischen Kreislaufwirtschaft haben auch der Textilindustrie des Landes Auftrieb gegeben: Finnland will zum Vorreiter einer nachhaltigen Textilindustrie werden. Dies würde bis zum Jahr 2035 Investitionen von mehr als einer Milliarde Euro und rund 17 000 neue Arbeitsplätze bedeuten.

 

In Finnland entstehen jährlich etwa 85 Millionen kg Textilabfall, von denen 18 % ins Ausland exportiert werden. Der Rest verbleibt im Land zur Wiederverwendung oder Verwertung als Material oder Energie. Seit 2016 dürfen Textilien nicht mehr deponiert werden, aber rund 60 % landen immer noch in der Verbrennung. Das hohe wirtschaftliche Potenzial ist in Finnland bisher weitgehend ungenutzt geblieben. Um dieses Umweltproblem zu lösen, sollen im Januar 2023 in ganz Finnland Sammlungen von Alttextilien starten – 2 Jahre vor den Zielen der Europäischen Union. Mehrere Testläufe laufen derzeit in verschiedenen Teilen Finnlands.

 

Andere finnische Projekte schaffen es bereits, eine geschlossene textile Wertschöpfungskette abzubilden. Aus den recycelten Textilien und zum Teil biologisch abbaubaren neuen Materialien entstehen neuartige Fasern. Der neue Rohstoff wird schon jetzt für viele Produkte genutzt: Garne, Vliesmaterialien, Isolatoren, Akustikplatten, Filtergewebe oder Verbundstoffe. Neue Anwendungsfelder werden ständig gesucht.

Teilnahmebedingungen
  • Es handelt sich um eine projektbezogene Fördermaßnahme im Rahmen des Markterschließungsprogramms für KMU, die im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz durchgeführt wird.
  • Teilnahmeberechtigt sind maximal 12 deutsche, vorzugsweise kleine und mittlere Unternehmen. Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt, wobei KMU Vorrang vor Großunternehmen haben. Die Anmeldung zur Teilnahme ist mit der Unterschrift verbindlich.
  • Für alle teilnehmenden Unternehmen wird ein Eigenanteil fällig. Der Eigenanteil richtet sich nach der Unternehmensgröße:
    • 500 Euro (netto) für Unternehmen mit weniger als 2 Mio. Euro Jahresumsatz und weniger als 10 Mitarbeitern
    • 750 Euro (netto) für Unternehmen mit weniger als 50 Mio. Euro Jahresumsatz und weniger als 500 Mitarbeitern
    • 1.000 Euro (netto) für Unternehmen ab 50 Mio. Euro Jahresumsatz oder ab 500 Mitarbeitern
  • Sollten die Auswirkungen der globalen Corona-Pandemie eine physische Durchführung vor Ort nicht zulassen, kann das Projekt, in Abstimmung mit den Teilnehmer*innen, auf ein digitales Format umgestellt werden. Die Eigenanteile der Unternehmen werden in diesem Fall um die Hälfte reduziert.
  • Der Betrag ist nach verbindlicher Anmeldung zu zahlen und ist nicht erstattbar. Darüber hinaus trägt jedes teilnehmende Unternehmen die individuellen Reise-, Unterbringungs- und Verpflegungskosten selbst.
    Bei der Geschäftsanbahnungsreise handelt es sich um eine Fördermaßnahme, die den De-Minimis-Regelungen unterliegt. Mit der Anmeldung ist eine entsprechende Erklärung über das Nichtausschöpfen der Freigrenze abzugeben. Wird vom Unternehmen keine De-Minimis-Erklärung abgegeben, erklärt sich das Unternehmen einverstanden, dass der Anteil der De-Minimis-Beihilfe dem Unternehmen seitens der AHK Finnland in Rechnung gestellt wird.
  • Die Teilnehmer*innen erklären ihr Einverständnis, sich an zwei Befragungen zur Evaluierung des Geschäftsanbahnungsprojektes (am Ende der Reise sowie sechs bis acht Monate nach der Reise) zu beteiligen.
  • Die Teilnehmer*innen erklären ihr Einverständnis, dass die von ihnen übermittelten unternehmens- und personenbezogenen Daten zur Projektdurchführung verwendet und an Dritte im Rahmen des Projektes weitergeleitet werden dürfen.

     

  • Eine Übersicht zu weiteren Projekten des -Markterschließungsprogramms für KMU kann unter www.ixpos.de/markterschliessung abgerufen werden.
market expansion and sustainability experts